Sassnitz, Rügen.
Ein Frühjahr in der zweiten Hälfte der 1970'er Jahre.
Der Nordosten Deutschlands ist fest im Griff eines Tiefdruckgebiets, welches in den letzten Tagen für jede Menge Regen gesorgt hat.
Gegen Mittag hat der Regen aufgehört, jedoch zeigt ein Blick zum Himmel, das diese Unterbrechung nur von kurzer Dauer sein dürfte.
Während zwei Dampfer in Sassnitz auf ihren nächsten Einsatz warten,
steht dieser für 118 064 vom BW Neubrandenburg jetzt an: Mit der RÜGEN sind einige Güterwagen aus Schweden angekommen, diese müssen nach Berlin gebracht werden.
Die 118' er macht sich auf den Weg,
um diese Wagen von der Fähre zu holen.
Die Lok muss sich schon ziemlich ins Zeug legen, um die Wagen über die knackige Steigung zu bringen.
Der Rangierleiter, der auf dem ersten Wagen mitfährt, wirft noch einen Blick zurück auf die RÜGEN.
Nachdem hier oben noch weitere Güterwagen mit dem Ziel Berlin aufgenommen und alle vorgeschriebenen Fahrtvorbereitungen durchgeführt wurden, setzt sich der Zug langsam in Bewegung.
Kurz vor der Abfahrt wurde dem Lokfüher von der Aufsicht noch mitgeteilt, das die Dispatcherleitung zum Einen wegen der Bauarbeiten bei Greifswald und zum Anderen wegen einer Gleisunterspülung bei Demmin als Folge der heftigen Regenfälle der letzten Tage seinen Zug über Rostock umgelegt hat. Kein Problem, da auch für diese Strecke Streckenkenntnis vorhanden ist.
Während in Sagard auf einen entgegenkommenden Güterzug gewartet werden muss, hat wieder heftiger Regen eingesetzt.
Nach nur wenigen Kilometern in Lietzow die nächste Fahrtunterbrechung.
Hier aber ist es hochwertiger Reisezugverkehr, der abgewartet werden muss.
In Bergen Hp1, während rechterhand die 110'er umsetzt, die gerade den Personenzug aus Putbus gebracht hat, trotzen auf dem Mittelbahnsteig ein paar Hartgesottene dem Wetter.
Die meisten Reisenden haben es jedoch vorgezogen, auf ihren Zug trocken im Warteraum des Empfangsgebäudes oder aber mangels Mitropa in der nahegelegenden Gaststätte mit nem Kaffee oder nem Pils zu warten.
In Altefähr erst einmal wieder Hp0, was einem entgegenkommenden Personenzug geschuldet ist.
Seit der Abfahrt in Sassnitz ist bereits ca eine Stunde vergangen, als der Zug die Insel verlassen und vorbei an einer gerade bekohlten 03 in die Gleisanlagen Stralsunds einfährt.
In Stralsund muss natürlich auch erst noch auf einen Gegenzug gewartet werden, ab hier ist die Strecke aus den vorhin genannten Gründen natürlich überbelegt.
Das Warten erträglich macht ein Blick auf die äußerst elegante 03, die mit ihrem Zug gleich nebenan steht.
Nach ein paar Minuten trifft auch hier der erwartete Gegenzug ein.
Fortsetzung folgt.
Die Bilder stammen aus einer unveröffentlichten GR9 Aufgabe von Cris.
Gruß trainaholic