Zu den Herstellern des KRS

  • Bitte auch globales Vorwort beachten.


    Wenn man die Geschichte des KRS verfolgt, dann ist ziemlich klar, daß hier kein klarer Plan vorliegt. Bei Spielen ist das vermutlich gar nicht üblich. Zuerst wurde von In-Game Advertising geredet, teilweise war auch eine DLS a la Trainz im Gespräch. Dann wurde versucht, Lizenzgebühren von Addon-Herstellern einzuheben, was ebenfalls schon vor der Release wieder aufgegeben wurde.


    Dann folgte eine gewisse Phase der Ratlosigkeit nach der überstürzten Release aufgrund von Verträgen mit EA, in der ein paar Leute kostengünstig das Fähnlein hochgehalten haben und man beobachtet hat, welche Community sich wie entwickelt. Parallel dazu hat sich im Verborgenen eine "professional" Version zur Personaleinschulung etabliert.


    Jetzt hat man offensichtlich neue Geldgeber und einen neuen Entwicklungsplan gefunden. RailWorks kann nur der Startschuß sein, wenn man die kurze Vorlaufzeit seit der Einstellung des MSTS 2 und der jüngsten Umgründung bedenkt. Für mich ist daher die Kernfrage die, wie sich die Patches zu RailWorks von denen zum KRS unterscheiden, in puncto Schwerpunkt (Kernfunktionalität oder Content Fixes) und Intervallen.


    Zur oft kritisierten fehlerhaften Umsetzung von Vorbilddetails muß man sich folgendes vorstellen (nach meinen Erkenntnissen): Zahllose wirkliche und vermeintliche Experten decken die Spielefirma mit Input ein. Dazu kommen Featurewünsche allgemeiner Art (Licht, Schatten, Programmbedienung) von Benutzern. Nun muß zuerst einmal der Empfänger (Benutzerbetreuer) den Sachverhalt verstehen, dann auch noch die Wichtigkeit der Anregung. Dann wird das in eine sehr lange Liste eingetragen, die von der Geschäftsleitung nach Kosten/Nutzen-Aspekten gereiht wird. Experten machen nur einen kleinen Anteil der Käufer aus, aber ihre Meinung zählt teilweise viel in Foren, die wiederum einen Teil der Öffentlichkeitsarbeit jeder Spielefirma ausmachen. Allerdings machen auch viele Nicht-Experten Stimmung. Das Ganze ergibt dann einen sehr undurchschaubaren Prozeß, an dessen Ende oft für alle Seiten Erstaunliches steht.


    Zu all dem kommen dann auch immer wieder unglaubliche bis ärgerliche Wortspenden aus der Marketingabteilung. Meine persönliche Einstellung dazu ist die, daß mir hirnverbrannte Superlative in der Spielebranch lieber sind als Light-Produkte mit gesundheitlich bedenklichen Inhaltsstoffen. Aber man kann sich natürlich auch auf den Standpunkt stellen, von Lügnern nicht zu kaufen. Dann sollte man es aber dazusagen, daß es eigentlich um Prinzipien und nicht Produktdetails geht, es ist ja eine ehrbare Einstellung.


    Aus nichtbritischer Sicht kommt dann auch noch die Vernachlässigung des jeweiligen Heimatlandes dazu. Als Österreicher bin ich das aber gewohnt. Es wurde schon oft gesagt, daß der Mangel an Addons mit der verpatzten Markteinführung zusammenhängt. Die Vermarktung über Steam sehe ich daher mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sicher wird sie die Umsatzzahlen heben, und damit auch das Angebot an Addons. Aber die "typischen Spieler" werden sich noch weniger für die komplexeren Details des Vorbilds interessieren als der derzeitige Durchschnittskunde. Das könnte die Addon-Hersteller etwas von der Vorbildtreue hin zu Spielspaß drängen.


    Andererseits hat RSC die Beackerung des Modellbaumarktes versprochen, das sollte zumindest im Fahrzeugbereich für Nachwuchs unter den Nietenzählern sorgen. Allerdings ist diese Versprechen auf einem Werbezettel gestanden, den man eigentlich nicht ernst nehmen sollte.

    • Gäste Informationen
    Hallo, gefällt dir der Thread, willst du was dazu schreiben oder mehr lesen, dann melde dich bitte an. Hast du noch kein Benutzerkonto, dann bitte registriere dich, nach der Freischaltung kannst du das Forum uneingeschränkt nutzen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!