Fahrzeuge versinken im Gleisbett

  • Hallo miteinander!


    Beim Basteln bzw. Probefahren auf und an GR07 (Waldbahn) ist mir folgendes Phänomen aufgefallen:


    Auf der Zweigstrecke nach Grafenau zwischen Frauenau und Klingenbrunn versinken immer mal wieder die Fahrzeuge im Gleisbett, wie auf dem Bild zu sehen ist.


    [Zum Vergrößern auf die Bilder klicken!]


    Natürlich habe ich die betreffenden Stellen im tsre5 gesucht und umgewandelte Dynatrax-Schienenstücke als Quellen dieses unschönen Effektes ausgemacht.



    An den Abständen der tdb-Linie zur Gleisoberfläche kann man erkennen, dass Höhe und teilweise auch die Lage der Gleise nicht mit der tdb-Linie übereinstimmt.
    Wohl gemerkt: Ich habe die Schienendatenbank in diesem Bereich nicht angefasst und wahrscheinlich ist dieser Effekt auch nicht neu, aber er ist eben nun mal da.


    Nachdem ich dann versucht hatte, das Dynatrax-Schienenstück neu zu registrieren (2xZ) ergab sich der Zustand, dass die Gleise zwar optisch richtig liegen, aber die tdb-Linien erheblich in der Höhe differieren und datenbankmäßig auch nicht verbunden sind. (siehe folgendes Bild)



    An einigen Stellen habe ich zwar die flexiblen Gleise neu verlegt und umgewandelt, aber der komplette Umtausch artet ja richtiggehend in Arbeit aus!


    Gibt´s denn keine andere Lösung?


    Mit der Bitte um Hilfe wende ich mich an Euch ...


    Vielen Dank schon mal im Voraus
    und
    viele Grüße
    Richie

  • Hoi Richie,


    dass auf die Schnelle hier niemand antworten würde, war mir gleich klar, denn Du hast ein extrem kompliziertes Thema angerissen. Ich schaffe es jetzt aus zeitlichen Gründen auch nicht den Zusammnenhang umfangreich darzulegen. Daher mein Appell:


    Ich hoffe Du hast Backups gemacht! Ich würde den alten Zustand wiederherstellen und erstmal so belassen.


    Sowohl in MSTS als auch im OR verliert ein Gleisbogen, der mit Gefälle verlegt worden ist, mit zunehmendem Bogen immer mehr an Steigung. Die Steigung jeder Bogenschiene ist am Ende des Bogens geringer als am Anfang. Und dieser Verlust ist nicht etwa linear sondern folgt einer mathematischen Funktion der Cosinus-Funktion, die als Parameter den Winkel des Gleisbogen nimmt.
    In MSTS sind mit Dyn. Schienen Bögen bis 90° max. möglich. Ein solcher Bogen (Beispiel), egal wie steil verlegt, hat am Ende eine Steigung von NULL; denn cosinus( 90° ) = 0. Das Höhenprofil einer Bogenschiene mit Gefälle folgt ebenfalls dieser Winkelfunktion. Man fahrt den Schienenvektor der Schiendatenbank ab, und ein Gleisbogen wird diesem Höhenprofil folgend durchlaufen. Nun kann aber eine dyn. Schiene genau entgegen gesetzt dem Durchlaufsinn des Schienenvektors verlegt sein. Auch die Shapes folgen in der Darstellung dem Muster des Höhenprofils, ist die Schiene aber dem Schienenvektor genau entgegengesetzt, stimmt die Darstellung der Schiene mit dem Durchlaufsinn nicht mehr überein. Es kommt zu dem von Dir gezeigten Phänomen des 'Durchfahrens' des Schienen-Shapes.


    Eine einfache Lösung gibt es m. E. nicht. Generell gilt bei mit hoher Steigung verlegten Bogenschienen keine zu langen Bögen zu verwenden, also bsplsw. max. 20° Bögen zu verlegen, und bei Verwendung dyn. Schienen statt eines großen Bogens von 70° (wie in GR7) lieber diesen in drei Schienen aufzuteilen. Desto kleiner der Bogenwinkel, desto weniger macht sich die Cosinus-Funktion bemerkbar.


    Meine abschließende Warnung gilt auch dem Editieren mit TSRE5 an solch einem problematischen Schienenabschnitt. Es kann passieren, dass der Schienenvektor nach dem Editieren umgeflippt wird, seine Richtung ändert. Dann gibt es mit einem Mal an diversen Stellen Höhen-Sprungstellen; ich habe da leidvolle Erfahrungen gesammelt. Ich kann mittlerweile mit dieser Problematik konstuktiv umgehen. Das Thema ist also lange noch nicht durch. Komme da heute aber nicht mehr zu.
    Daher bleibt es bei dem oben genannten Appell.


    Gruß Hehl

  • Servus Hehl,


    ich hatte ja schon befürchtet, dass es keine einfache Lösung gibt! :pardon


    Ein Backup einzuspielen ist allerdings sinnlos, da ich ja nichts an der Schienendatenbank geändert habe!

    Knackpunkt der ganzen Geschichte ist der Gleisbau von GR: Gerade auf diesem Streckenabschnitt gibt es einige sehr lange (mehrere 100m) Flexgleisabschnitte, wobei z.T. auch mehrere direkt hintereinander angeordnet sind.


    Nachdem ich einige dieser sehr langen Abschnitte durch Fixgleisstücke und kürzere Flexgleisabschnitte ersetzt habe, bleiben die Fahrzeuge auch brav auf den Gleisen.
    Gemäß Deinen Ausführungen sehe ich also keine andere Möglichkeit als mit dem Ersatz der langen Flexgleise weiter zu machen.


    Wie gesagt: Ich hatte es ja befürchtet!


    Dazu fällt mir eigentlich nur noch ein Gedicht von Hermann Hesse ein ...


    "Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
    An keinem wie an einer Heimat hängen,
    Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
    Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
    Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
    Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
    Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
    Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen."


    Also werde ich mich wohl "entraffen" und Stück um Stück ersetzen ... ;)


    Vielen Dank für Deine Ausführungen lieber Hehl! :)


    Viele Grüße
    Richie

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